Merkblätter zur Restaurierung der Zündapp KS 600.
Nr. 64 |
Konus und Scheibenfedern |
VerfasserSebastian |
Datum© 2019 h-p hommes |
Was mich veranlasst diesen Artikel über einen
scheinbar so banalen Gegenstand wie die Scheiben- und Passfeder zu verfassen?
In Norwegen montierte jemand an seiner Zündapp KS 600 eine Ölpumpe (Artikel Nr. 4626) von uns.
Vor der Montage demontierte er die Ölpumpe komplett um
sich alle Teile genau anzusehen. Beim anschließenden Gebrauch löste sich das
Ölpumpenzahnrad.
Seine Behauptung : Es lag daran, dass am Konus der
Ölpumpenachse kein Stift ist.
Also, einen Stift wie damals eingesetzt wird heute bei Keilverbindungen (Über
Konus) überhaupt
nicht mehr verwendet.
Wenn schon, dann eine Scheiben- oder Passfeder.
Passfeder? Was ist das und wo werden sie eingesetzt? Eine Passfeder wird zumeist an zylindrischen Wellen
verwendete mit vorwiegend einseitiger geringerer Drehmomentbelastung. Es gibt sie in Gradstirnig ( Rechteckig) und Rundstirnig (an den Enden gerundet) siehe Bild rechts. |
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Diese Verbindungsart haben wir z.B. sowohl bei der Zündapp
KS 600 wie auch bei der BMW R75 und der Zündapp KS 750 vorn an der Kurbelwelle-Kurbelwellenzahnrad.
Die Scheibenfeder Scheiben- wie auch Passfedern werden benutzt um bei
Kegelverbindungen (Konische Verbindungen) die Lage von Welle und Nabe zueinander
festzulegen. |
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Diese Verbindungsart haben wir bei der Schwungscheibe der Zündapp KS 600, Zündapp KS750 und BMW R75.
Wenn bei einer sich gelösten Schwungscheibe die
Scheibenfeder abgeschert ist, dann lag es immer daran,
dass die Kegelverbindung nicht passend war oder die Schrauben nicht entsprechend
fest angezogen wurde.
Im übrigen findet man unter DIN 6888 im Internet dazu die passenden Kommentare.
Kommen wir zurück zum Ölpumpenzahnrad
Bei der Ölpumpe der Zündapp KS 600 ist es gleich, wie Welle
und Zahnrad zueinander montiert werden.
Deshalb ist auch keine Scheibenfeder notwendig.
Wir sagen: Er hat das Ölpumpenrad nicht richtig montiert.
Weshalb? Da er das Zahnrad nicht richtig angezogen hatte.
Beachte: Es ist dort eine Kegelverbindung (Konus)
Beim festziehen des Leichtmetallzahnrades auf die Stahlwelle gibt es zwei
Druckpunkte.
Zuerst wird die Schraube merklich immer fester- Erster Druckpunkt
Dann beginnt das Zahnrad sich aufzuschieben und es erscheint so, als würde das Gewinde anfangen abzuscheren.
Wenn man nun noch etwas weiter anzieht kommt der zweite
Druckpunk.
Erst nun ist das Zahnrad fest montiert.
Es ist eine M8 Mutter und das Anzugdrehmoment für M8 liegt
bei 23 NM
Frage : Weshalb hatten die bei Zündapp dort einen
Stift?
Das technische Wissen hat sich in den letzen 70 Jahren weiterentwickelt.
Spinat ist heute nach neueren Erkenntnissen auch nicht mehr so eisenhaltig und gesund wie
vor 50 Jahren behauptet.
Beim restaurieren eines Motors oder Getriebes kann man
100 kleine Fehler begehen.
Drei reichen dann bereits aus um den Motor zu zerstören.
Wie zum Beispiel: Das Zahnrad nicht fachgerecht zu verschrauben.
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