Merkblätter zur Restaurierung der Zündapp KS 600.

 

Herausgeber:  ERSATZTEIL- DIENST   Hans-Peter HOMMES       D-41748   VIERSEN   Tiefenstraße 10       Tel. 02162 - 8100933

Monatlich über unsere Webseite erhältlich.            www.wehrmachtsgespann.de
 

Nr.
36

Thema
Stoßstangen

Verfasser

Sebastian Klüser

Datum

© 2017 hphommes

 

 Datenschutzerklärung 

Die Stoßstangen- Ölversorgung der Kipphebel

 

 

Die Stoßstangen sind beim Boxermotor der Zündapp KS 600 das Bindeglied zwischen dem Rumpfmotor und dem Ventiltrieb.
Vielen wird ihre Wichtigkeit für ein tadelloses funktionieren des Motors gar nicht richtig bewusst.
So spielt das richtige Material der Stoßstangen eine sehr große Rolle, da sich verschiedene Metalle bei Hitze auch unterschiedlich ausdehnen.
Bei falsch gewähltem Material kann dann zwar das Ventilspiel genau auf die vorgegebenen 0,25mm eingestellt werden, hat aber der Motor dann jedoch seine Betriebstemperatur erreicht, dann ist oft durch eine größere Längenausdehnung des Materials kein Ventilspiel mehr vorhanden und das Ventil kann nicht mehr dicht schließen.
Es entsteht ein Schaden am Motor durch Überhitzung. Zuerst ein Leistungsverlust, dann verbrennt das  Ventil, ein Kolbenklemmer bis zu einem kapitalen Motorschaden entstehen.

Die Stoßstange der Zündapp KS 600 bestehen aus einem Duraluminium einer festgelegten Festigkeitsklasse.
Seine Ausdehnung liegt nach unseren Erfahrungen in einem Bereich, dass auch bei hoher Betriebstemperatur immer noch ein Ventilspiel von 0,05 mm vorhanden bleibt.

 

Auch ist es sehr wichtig, dass die Stange innen hohl ist und einen gehärteten Kopf und eine gehärtete Pfanne hat.

Denn:
Über die Stoßstangen werden die Zylinderköpfe und der gesamte Ventiltrieb mit Öl versorgt.
Der Kopf der Stoßstange sitzt in der Pfanne der Stößeltasse und auf der Zylinderkopfseite sitzt die Pfanne der Stoßstange formschlüssig zur ebenfalls mit einer Schmierbohrung versehenen Ventileinstellschraube (Auch diese hat einen Ölkanal) und bildet so eine durchgehenden Ölführung vom den oberen Stößeltassen bis hin zur Nadellagerung der Kipphebel.

Bereits nur ein nicht original gestaltetes Teil und die Ölversorgung ist unterbrochen.


 

Wie funktioniert überhaupt die Ölversorgung der Kipphebel?

Die Stößeltassen oben im Motorgehäuse werden durch die Schleuderwirkung der Kurbelwelle mit Öl versorgt.
Durch die nicht zentral zur Nockenwelle stehende Stößeltasse wird diese in Rotation versetzt wodurch eine Schleuder-Pumpwirkung entsteht.
Durch die Bohrungen in den Stößeltassen wird das Öl in das innere der Stoßstange gedrückt und von dort aus durch die  Ventileinstellschraube und der sich im Gewinde des Kipphebels befindlichen Bohrung direkt zum nadelgelagerten Kipphebel geleitet.
Von dort aus läuft das Öl über die Enden der Kipphebelachse in die Ventildeckel und gelangt von dort über eine Rücklaufbohrung im Zylinderkopf zurück zur Ölwanne.

 

Öl hat nicht nur die Aufgabe zu schmieren.

Öl führt auch Wärme ab und sorgt somit mit dafür, das ein Motor nicht überhitzt.

 
     
     

 

Hier noch mal der gesamte Ölumlauf des Motors der Zündapp KS 600

 

 


 

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