Merkblätter zur Restaurierung der Zündapp KS 600

 

Herausgeber:  ERSATZTEIL- DIENST   Hans-Peter HOMMES       D-41748   VIERSEN   Tiefenstraße 10       Tel. 02162 - 8100933

Monatlich über unsere Webseite erhältlich.            www.wehrmachtsgespann.de
 

Nr.
25

Thema
Funktion der Gleitlagerung

Verfasser

H-P  HOMMES

Datum

© 2013 h-p hommes

 Datenschutzerklärung 

Die Funktion unseres Gleitlagersystems bei der Zündapp KS 600er Kurbelwelle.

Der Aufbau wird als hydrodynamisch bezeichnet. Dies meint, dass sich der Öldruck für die Gleitlagerung erst beim drehen der Welle im  Lager aufbaut

Erläuterung am Beispiel des vertikal belasteten hydrodynamischen Öl-Radiallagers

Entnommen aus Wikipedia

Der Schmierkeil wird durch die exzentrische Lage der Welle in der Lagerbuchse gebildet. Durch die Rotation der Welle wird durch Schubspannungen zwischen Wellenoberfläche und Öl ein Ölstrom in den Keil hinein erzeugt.
Durch die Querschnittverengung erhöht sich der Druck im Keil auf teilweise über 100 bar.
Die sich selbst einstellende Lage enthält auch einen kleinen horizontalen Versatz nach rechts (siehe Abbildung). Die rot markierte engste Stelle ist außermittig, bald danach verschwindet der Öldruck. Die aus der Druckverteilung (mit radialen Strichen schraffierte Fläche) im Spalt resultierende Kraft P ist senkrecht und verläuft durch die Wellenachse. Sie ist im Gleichgewicht mit der Gewichts-Kraft F der der Welle.


Alles Klar?
Ich möchte hier nur für die ewigen Zweifler den Nachweis führen, dass die von uns für die KS 600 Motoren angebotene Systeme keine Spielerei von uns sind sondern anerkannte Technik.

Beachte:
Mikrorauhigkeiten auf den Oberflächen von Welle und Lagerschale speichern den Schmierstoff.
Versuche haben gezeigt, dass zu glatte oder gar polierte Oberflächen die Tragfähigkeit und Lebensdauer des Lagers herabsetzen.

 

 

Öldruck und Kräfte in einem hydrodynamischen Radialgleitlager

Durchmesserunterschied zwischen Buchse und Welle übertrieben gezeichnet,
 in Realität nur etwa 3‰

 

Wichtig ist bei diesem System, dass immer Öl zugeführt wird.

Dies wird durch unsere Zahnradölpumpen (Bestell Nr.4626) mit abgestimmter Förderleistung für den Motor gewährleistet.

Der Druck zur Funktion des Gleitlagers baut sich bei der Drehbewegung des Pleuels auf der Kurbelwelle selbstständig auf.

Wenn wir den Öldruck am Motor messen, dann ergibt sich dort nur ein Wert von 0,4 bis 0,9 atü.

Und dass ist richtig!

Dies ist normal und ausreichend. Wir haben kein geschlossenen Ölkreislauf, sondern ein offenes Schmiersystem.
Es spritzt das Öl gegen die Kurbelwangen und gelangt dann zu den Schmierstellen - Lagerschalen und Pleuel.

Die Ölpumpe muss so bemessen sein, dass sie ausreichend Öl transportiert in Abstimmung mit der Größe der Ölkanäle .

Eine überdimensionierte Ölpumpe verquirlt förmlich das Öl mit Luft und das Öl verliert stark an Schmierfähigkeit.

Wer von Problemen mit der Gleitlagerung hat, hat zumeist nicht sorgfältig gearbeitet.

Besonders die Ölkanäle müssen geöffnet werden um die Schmutzablagerungen dort sorgfältigst zu entfernen.

Schäden an den Lagerschalen der Pleuel gibt es immer nur dann:

- Wenn es an Öl mangelt,
- Durch Schmutz der zu den Lagerschalen gelangt.
- Durch falsch bemessene Ölpumpe.
- Durch Montagefehler bei Pleuel und Kolben.

 

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