Merkblätter zur Restaurierung der überschweren Kräder BMW R75 und Zündapp KS 750.

 

Herausgeber:  ERSATZTEIL- DIENST   Hans-Peter HOMMES       D-41748   VIERSEN   Tiefenstraße 10       Tel. 02162 - 8100933

www.wehrmachtsgespann.de

 

 

Nr.

201

 

Thema
Kolben-Ölpumpe- Zahnradpumpe


Verfasser

HANS - PETER HOMMES

 

Datum

© 2021
h-p hommes 
überarbeitet 2023

 

 

Reklamationen im Zündapp-Werk

 

Erfahrungsbericht vom 27.07.1942

 

Die Kolben-Ölpumpe der Zündapp KS 750

In der Zündapp KS 600 war eine gut funktionierende Zahnradölpumpe eingebaut.

Bei der Zündapp KS 750 wurde dann eine zweiseitig wirkende Kolben-Ölpumpe verbaut die eine wesentlich geringere Ölförderung hatte als die der KS 600.

 

Bei der Wehrmacht traten bereits 1941 vermehrt Motorschäden auf, die man auf die mangelnde Ölförderung und somit verminderte Motorkühlung zurückführte.  Im Erfahrungsbericht heißt es:

"Das Klingeln und die starke Überhitzung des Motors, Kolbenfresser auf der linken Seite sowie starke Geräusche im Räderkastens, führen wir auf die ungenügende Leistung der Kolben-Ölpumpe zurück."

 

Es wurde auch darauf hingewiesen, dass es unverständlich sei, nicht eine Zahnradölpumpe wie bei der KS 600 einzubauen.

 Denn damit würden sich einige Probleme erledigen wie, die Überhitzung des Motors, da mehr Öl mehr Kühlung bewirken würde und bessere Schmierung der Stirnräder und der Kolben.

 

Es wurde dann von den Prüfenden noch erwähnt, dass im Zug der eingeengten Materialversorgung und fehlenden Arbeitskräften eine hohe Einsparung an Material und Arbeitskraft bei der Verwendung einer Zahnradpumpe erzielt werden könnte.
Dies wäre doch sehr wünschenswert.

 

 

 

Die Berechnung dazu:

 

Die Zahnradölpumpe koste heute: 3,45 RM und man benötige für die Herstellung 42,7 Minuten

Die Kolben-Ölpumpe koste heute: 8,69 RM und der Zeitaufwand für die Herstellung  113,97 Minuten

 

Das wäre eine Arbeitszeitersparnis bei der Herstellung von 10.000 Gespannen von über 12.000 Arbeitsstunden

Die gesamte Herstellungszeit einer KS 750 betrug ca. 10.500 Minuten oder 175 Stunden was bei einem 10 Stunden Tag 17,5 Tage für eine Person wären (theoretisch in der Serienfertigung)

Da wir heute nur 40 Stunden die Woche arbeiten, sollte die gesamte Herstellung einer KS 750 nach einem Monat abgeschlossen sein.
 

Dies würde bedeuten, das allein durch die veränderte Ölpumpenarbeitszeit,  anstatt 10.000 Gespannen 68 Zündapp KS 750 mehr hergestellt hätten werden können.
 

Da stellt man sich schon die Frage, wo ihr bei der Restauration eurer Zündapp KS 750 soviel uneffektive Zeit verplempert :-))

 

Bei soviel Erkenntnisse, dass eine Zahnradölpumpe preiswerten und besser sei, da fragt man sich doch,
Warum wurde das nicht geändert?

 

Der originale Ölfilter würde nicht genug Ölzufluss erlauben für eine Zahnradölpumpe.
Da hätte man dann einen anderen Ölfilter und notwendigerweise eine größere Ölwanne einbauen müssen.

Das war alles nicht so ohne weiteres machbar. Wohin mit der größeren Ölwanne?
Größer bedeutet dann auch weniger Bodenfreiheit.
Also hat man alles belassen wie es war.

 

Siehe dazu Merkblatt 201. 

 

Eine Bohrung am linken Zylinder brauchte etwas mehr Öl zum Kolben um dort das Kolbenfressen zu minimieren.

Die heutige Zahnradölpumpe von uns und der ausreichende große Mikropapierfilter sowie verbessertes Öl haben dann die Probleme beseitigt.

Merke:
Die Ölpumpe muss abgestimmt sein auf die benötigte Ölmenge für den Motor und stimmig sein mit der Filterleistung des Ölfilters.
Bei uns hat sich diese Kombination seit über 40 Jahren bewährt.

 

Manche bauen sich eine Ölpumpe selbst mit schön großen Zahnrädern zur Förderung. Viel Glück. Denn viel kann auch zuviel sein.

 

 

 

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