Merkblätter zur Restaurierung der überschweren Kräder BMW R75 und Zündapp KS 750.
Nr.176 |
ThemaKaufberatung: Achtung Betrug
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Datum
© 2018 |
Kaufberatung: Achtung vor Betrügern
Immer wieder werden wir von Gespannfreunden angeschrieben
und angerufen, um bei der Suche nach einem Wehrmachtsgespann zu helfen.
Dies tun
wir natürlich sehr gerne und analysieren zugeschickte Beschreibungen und Fotos
um die Kaufinteressenten bei der Auswahl ihres Traumgespannes zu unterstützen.
Dabei sehen wir verschiedenste Gespanne:
Vom unrestaurierten Scheunenfund bis
hin zum Top Restaurierten, perfekt hergerichteten Gespann mit lückenloser
Historie.
Immer wieder bekommen wir aber auch Auszüge von Angeboten vorgelegt, bei denen schnell klar wird, dass es sich hierbei um einen Betrugsversuch handelt.
Im folgenden möchte ich einige Fälle von Betrugsversuchen erzählen, von denen wir gehört haben:
1. Fall:
Der Kaufinteressent schickt uns Bilder
von einer BMW R 75 die in Spanien stehen soll. Nach einigen Tagen meldet sich der
Kaufinteressent wieder bei uns und erzählt eine Kuriose Geschichte. Er könne verstehen, dass die Anreise nach Spanien für unseren Kaufinteressenten sehr kostenaufwendig und zeitintensiv sei und dass er einen Freund bei einer Spedition habe, die oft in Deutschland unterwegs sei. Er könne diesem Spediteur das Motorrad
mitgeben und unser Kunde hätte dann die Möglichkeit, das Gespann in Ruhe
zu prüfen und bei Gefallen den Kauf anschließend zu tätigen. Der Verkäufer schickt auch eine Kopie seines Führerscheins und den Fahrzeugbrief als Anlage in einer der Emails.
Das hört sich ja erstmal so an wie ein
sechser im Lotto...... Aber jetzt kommt der Haken: Nachdem einige Emails
hin und her geschrieben worden sind und unser Kunde das Motorrad schon
in seiner Einfahrt stehen sah, schrieb der Verkäufer, dass sein Freund
von der Spedition Ärger mit seinem Chef bekommen hatte und er das
Motorrad nun nicht einfach so nach Deutschland transportieren konnte.
Beim Kauf des Gespannes würde dieser Betrag vom Kaufpreis erlassen.
Da diese Wendung unserem Kunden etwas seltsam vorkam, erkundigte er sich bei den spanischen Behörden und schnell stellte sich heraus, dass alle Papiere des Verkäufers gefälscht waren und es diese Person gar nicht gebe. Auch der Fahrzeugbrief würde so nicht existieren. Es ging bei der ganzen Sache ausschließlich darum, die Transportkosten zu bekommen und danach hätte unser Kunde nie mehr etwas von dem "Verkäufer" gehört.
2. Fall:
Ein Kaufinteressent schickt uns Bilder einer Top restaurierten Zündapp KS 750 mit einem Preis, für den man heute vielleicht gerade mal einen Rahmen mit Tank bekommen würde. Unserem Kunden kommt der Preis auch sehr niedrig vor, sein Misstrauen ist geweckt, aber der innere Wunsch nach einem absoluten Schnäppchen überwiegt.... Der Verkäufer soll aus der Schweiz kommen, habe dort einen Motorradladen und eine Internetseite, auf der etliche Motorräder angeboten werden. Und tatsächlich, wir bekommen einen Link zu einer Webseite, die recht professionell aussieht und auf der recht viele Oldtimermotorräder offeriert werden. Bei genauerem hinsehen fällt jedoch auf, dass alle Motorräder, die dort angepriesen werden weit unter dem gängigen Marktpreis liegen. Alle Motorräder verlangen eine vor dem Kauf zu entrichtende Transportpauschale von 350€. Besichtigungswünsche werden ausgeschlagen, da sich die Motorräder noch nicht in dem Motorradladen befinden. Bei misstrauischer Betrachtung der Webseite fällt auf, dass die angegebene Kontaktemailadresse aus Deutschland stammt, die angegebenen Transportkosten ebenfalls in EURO und nicht in CHF angegeben sind und man nach einem Impressum vergeblich sucht. Googlet man nun die angegebene Adresse des Händlers, wird man zu der wohl einzigen Kreuzung in Genf geleitet, an der es kein Google Street view gibt. Kann das alles Zufall sein?
--NEIN--
Wir schickten einen Kunden aus Genf zu der angegebenen Adresse und siehe da, unter der angegebenen Adresse findet man einen örtlichen Supermarkt mit gutem Sortiment, aber keines Falls extrem gut gepflegte Motorräder zu Schnäppchenpreisen. Als unser Kunde dem Verkäufer schreibt, dass er in der kommenden Woche plötzlich geschäftlich nach Genf reisen muss und dann zu weiteren Verhandlungen im Geschäft vorbeikommen kann, wird der Kontakt direkt unterbrochen....
Ich könnte nun noch einige Fälle aufzeigen, bei denen versucht wurde, Kaufinteressenten abzuzocken aber ich denke, dass Anhand der dargestellten Fälle schnell klar wird, worum es bei diesen Betrugsversuchen geht. Hier wird nicht versucht das ganz große Geld zu entwenden, hier geht es in letzter Zeit vielmehr darum, den Interessenten einen vergleichsweise geringen Betrag zu entlocken um sich damit aus dem Staub zu machen. Die Masche bleibt immer in etwa die gleiche, selbst die Fotos der Motorräder tauchen in unregelmäßigen Abständen im Internet wieder auf. Die einzige Möglichkeit für uns besteht darin, solche Fälle immer wieder zu melden, sobald sie uns auffallen. Wir können hier nur an alle Käufer appellieren, mit gesunder Vorsicht an den Kauf eines Wehrmachtsgespannes heranzugehen und auch mit Blick auf ein absolutes Schnäppchen diese Vorsicht nicht aus den Augen zu verlieren, dann sollte der Gespannkauf zu einem Erfolg werden.
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