Merkblätter zur Restaurierung der überschweren Kräder BMW R75 und Zündapp KS 750.
Nr. 137 |
Thema |
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Datum
© 2016 |
Das Speichenblech konnte auf die Radnabe geschweißt oder geschrumpft werden |
Es gab die Räder in den verschiedensten Ausführungen
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Das Rad Es ist erst einmal die Frage zu stellen, was als Rad bezeichnet wird. Ein Rad an unserem Gespann besteht aus der Radnabe, den Speichen, der Felge und der Bereifung. Bei unserem Rad sitzt an der Radnabe noch zusätzlich die Bremstrommel. Das Autorad heute wird mit Reifen als Rad bezeichnet und ohne als Felge. Bei uns ist die Felge jedoch ein Einzelteil des Rades, welches durch die Speichen mit der Radnabe verbunden wird und dann das Rad ohne Reifen ergibt. Mit der Bereifung sprechen wir auch von einem Rad. Unsere Räder sind sehr stabil ausgeführt und mit Dickendspeichen versehen ,die eine hohe Tragkraft zulassen. Gebrochene Speichen duch Überlastung gibt es so gut wie nie. Die Probleme unseres Rades liegen an unterschiedlichen Punkten: 1. Die Mitnehmerverzahnung. Hier ist keine Dichtung vorhanden, die diese Verzahnung vor dem Endringen von Wasser und Schmutz schützt. Die Mitnehmerverzahnungen im Rad werden deshalb abgenutzt, was daran zu erkennen ist, dass die Zahnköpfe immer spitzer werden und das Rad viel Spiel in der Verzahnung erhält. Irgendwann reißen dann die geschwächten Zähne einfach weg. Das ist dann das Ende des Rades. Eine Reparatur ist nahezu unmöglich. Da wurde vieles probiert aber bewährt hat sich da nichts wirklich, da zuviele Faktoren eine stabile Verbindung einer neuen Radverzahnung nicht zulassen. 2. Bremsfläche der Bremstrommel ist stark ausgeschliffen oder korordiert. Die Bremstrommel hat einen Standarddurchmesser von 250 mm. Ein Ausdrehen der Bremstrommel bis auf 252 mm als äußerster Grenzwert ist zulässig. Allerdings müssen dann auch Übermaß Bremsbeläge verwendet werden. Oft jedoch ist das Maß von 252 mm bereits überschritten, die Bremstrommel ist zudem noch unrund und eine Instandsetzung durch Einsetzen eines neuen inneren Rings oder ähnlichem ist nicht machbar. 3. Die Felge als Träger des Reifens. Sie hatte kein leichtes Leben. Immer erdnah im Einsatz stellte sich ihr dort so mancher ungeliebter Fremdkörper brutal in den Weg, um sie zu verformen. Es ist oft erschreckend mit welchen eierenden Hinterrädern Leute ihr Gespann lustig im Verkehr bewegen. Da sprechen wir nicht von Millimeter des Höhen- oder Seitenschlages. Nein da sind bereits ein bis zwei Zentimeter keine Seltenheit. Das auszurichten ist bei der enorm stabilen Felge nicht einfach. Also mir ist es noch nie zufriedenstellend gelungen eine dieser Felgen wieder in Richtung zu bringen. Aber vielleicht fehlt es mir da auch nur an Ausdauer, ist es für mich doch einfacher mir eine andere gute Felge im Lager zu suchen. 4. Lose Speichen Die oft gestellte Frage an mich: Wie lösen sie die Verschraubung der Speichen? Ich hab alles probiert und die Speichen sind einfach nicht zu lösen. Da gibt es einen Spezialschlüssel für.Winkelschleifer oder auch Trennjäger genannt. Speichen durchschneiden und herausnehmen. Die Lösung des Problems. Alles andere ist fast immer aussichtslos. 5. Das Einspeichen. Ja, das ist eine kleine Kunst für sich. Wichtig: Wenn die Felge aufliegt muß die Bremstrommel 10mm höher liegen. Wir haben da eine spezielle Lehre, wo wir das Rad zentrieren und verspeichen. 6. Die Radlagerung Sieht am simpelsten aus und doch können hier die meisten Fehler eingebaut werden. Hier wird das Rad in genauer Position zum Radantrieb gesetzt. Alles hat eine Toleranz die unter 1 mm liegt. Also mal eben die Radachsenbuchse planen, einen Filzringhalter mit etwas anderem Maß verbauen, kann hier bereits zu großem Schaden führen. Ist ein Rad zusammengebaut, wird es, nachdem die Bremsbacken völlig gelöst wurden, eingesetzt und mit der Radachse handfest angezogen. Nun muß sich das Rad leicht drehn lassen ohne irgendwo anzulaufen. Läuft es irgendwo an, dann ist die Ursache herauszufinden und zu beseitigen. Läuft das Rad frei, dann wird die Radachse mit dem Schlüssel fest angezogen. Das Rad muß dann immer noch genau so leicht zu drehen sein wie vorher. Sonst stimmt etwas nicht. Alles wie gesagt läuft in einer Toleranz von unter 1mm. Auch bei originalen Felgen finden wir oft, dass die Nieten angelaufen sind. Bei der Suche nach der Ursache, fanden wir heraus, dass selbst kleinste Unterschiede in der Fertigung der Gussteile auch bei den Originalteilen ein Anlaufen verursachte. |
Karies im fortgeschrittenen Stadium |
Die von uns angebotenen Räder gibt es in vier Ausführungen.
3337-1 und 3337-2 sind zum selbstlackieren gedacht. Einmal mit Innenteile und einmal ohne Innenteile der Radlagerung.
3337-3 und 3337-4 sind für Gespanne ab 1943 mit schwarzen Speichen, schwarzer Bremstrommel und Wehrmachtsbeiger Felge. Auch hier mit oder ohne Innenteile zu haben.
Artikel |
3337 |
3338 |
3323 |
Einspeichen |
3194 |
3788 |
3130 |
3129 |
3328 |
Lackieren |
Montage arbeit |
3337-1 |
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3337-2 unlackiert |
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3337-3 |
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3337-4 |
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So sieht ein gut restauriertes Rad für ein Wehrmachtsgespann ab 1943 aus
Unsere Felgen, Bremstrommeln und Speichen sind nach den uns vorliegenden originalen Zeichnungen hergestellt.
Rechtlich sieht es jedoch so
aus, dass für Herstellung und Vertrieb von Kfz-Rädern ,die im Bereich der StVo
(Straßenverkehrsordnung) eingesetzt werden, sprich die an zugelassenen
Fahrzeugen verbaut und im Straßenverkehr benutzt werden, einen ABE (Allgemeine
Betriebserlaubniss) für diese Bauteile notwendig ist.
Unsere Räder verfügen
NICHT über eine ABE, die einen Gebrauch der Räder im Bereich der StVo zuläßt.
Somit sind diese Räder nicht im Straßenverkehr zugelassen solange keine ABE oder
eine eventuelle Sondereintragung durch den TÜV vorhanden ist.
Felgen , Räder könnt ihr direkt in unserem Webshop bestellen: http://www.wehrmachtsgespann.de/webshop/R75-32.html
Webshop: BMW R75
Webshop : Zündapp KS 750
Wir bieten an: Ersatzteile + Zubehör + Instandsetzung |
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H-P Hommes Ersatzteil-Dienst
Ersatzteile + Instandsetzungen
repairing + restoring