Merkblätter zur Restaurierung der überschweren Kräder BMW R75 und Zündapp KS 750.

 

Herausgeber:  ERSATZTEIL- DIENST   Hans-Peter HOMMES       D-41748   VIERSEN   Tiefenstraße 10       Tel. 02162 - 8100933

www.wehrmachtsgespann.de
 


Nr. 125

 

 

Thema
Begleitheft


Verfasser

HANS - PETER HOMMES

 

Datum

© 2011
h-p hommes 
überarbeitet 2023

 

 

Das Begleitheft.

 

Die Fahrzeuge wurden nicht direkt an die Einheiten der Wehrmacht geliefert sondern die Auslieferung erfolgte an die zuständigen Heereswaffenämter kurz WaA.

Diese hatten die Aufgabe die Waffen, Fahrzeuge , Munition usw. von den Firmen zu übernehmen, zu prüfen und wenn notwendig für die Wehrmachtseinheiten entsprechend auszurüsten und an die Truppe weiterzuleiten.

 

Bei unseren Gespannen betraf dies zum Beispiel:

Die Ausrüstung mit Gleitschutzketten, Werkzeug, MG-Halterung, Halterungen für Munitionskästen oder Reservekanister, Winter- oder Tropenausrüstung usw.

 

Um festzuhalten wie jedes Fahrzeug  an die Truppe ausgeliefert wurde, wurde ein Begleitheft angelegt, worin penibel jeder Ausrüstungsgegenstand notiert ist.

 

Hier sind einige Seiten eines Begleitheftes der Zündapp KS 750 mit der Fahrgestell Nummer 607248

Die Herstellung des Gespanns bei Zündapp war  im Dezember 1942 und es ist bei der kämpfenden Truppe erst am 13.03.1943 angekommen.

 

Aus diesem Begleitheft können wir folgende Informationen erhalten.

 

Auf dem Stempel ist die Feldpostnummer der Dienststelle die das Begleitheft ausgestellt hat.:
Die Feldpostnummer 48001
ist von:

Stab u. Stabskompanie SS-Regiment 1(Estnische Legion) (12.3.1943-7.9.1943)

Diese wurde am 12.03.1943 aufgestellt. Die Zündapp hat ihre Zulassung bereits einen Tag später erhalten.

Es ist das SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiments 1 der 3. Estnischen SS-Freiwilligen-Brigade

 


 

 

Divisionsabzeichen.


Informationen hierzu:

Aufgestellt am 12. November 1943 durch die Umbenennung des SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiments 1 der 3. Estnischen SS-Freiwilligen-Brigade. Das Regiment unterstand der 3. Estnischen SS-Freiwilligenbrigade, ab dem 24. Januar 1944 der 20. Estnischen SS-Freiwilligen-Division und ab Juni 1944 der 20. Waffen-Grenadier-Division der SS (estn. Nr. 1). Das Regiment wurde im November 1943 im Gebiet zwischen dem Meschno- und Nesherda-See gegen durchgebrochene Teile der Roten Armee eingesetzt. Im Dezember 1943 wurde das Regiment am rechten Flügel der Heeresgruppe Nord angesetzt. Am 24. Januar 1944 erfolgte die Unterstellung unter die 20. Estnische SS-Freiwilligen-Division. Am 8. Februar begann die Verlegung der Division nach Narwa. Dort wurden die Reste der 9. und 10. Feld-Divisionen (L) abgelöst. Am 25. Juli 1944 begann der russische Großangriff auf die Narwa-Stellung. Das Regiment wurde beim Kampf um die Grenadier- und die Kinderheim-Höhen eingesetzt. Dabei hat das Regiment schwerste Verluste hinzunehmen. Am 14. August 1944 wurden starke Teile des Regiments (I. Abteilung) der Kampfgruppe Vent unterstellt, um den durchgebrochenenen Feind zwischen Ostrow und dem Pleskauer See abzuriegeln. Die Kampfgruppe wurde bei Pölva eingesetzt. Da die Abriegelung nicht gelang, zogen sich die deutschen Einheiten und die Kampfgruppe am 24. August 1944 hinter den Emajogi zurück. Mitte September zog sich die Wehrmacht aus Estland zurück. Den Angehörigen des Regiments wurde es freigestellt, aus der Einheit auszuscheiden oder auf fremdem Boden weiterzukämpfen. Viele Angehörige des Regiments verließen die Einheit, um zu ihren Familien zurückzukehren. Die Division und das Regiment waren nun so geschwächt, daß sie im Oktober 1944 auf dem Truppenübungsplatz Neuhammer zusammengezogen wurden, um neu aufgestellt zu werden. In Neuhammer wurden alle verbleibenden estnischen Einheiten einschließlich der Selbstschutzeinheiten zusammengefaßt und der Division unterstellt. Es gelang, 11000 Esten sowie 2500 Mann deutsches Rahmenpersonal zusammenzuziehen. Nach dem Beginn der russischen Winteroffensive wurde die Division und das Regiment alarmiert und in den Raum östlich des sowjetischen Brückenkopfes über die Oder bei Brieg verlegt. Das Regiment verteidigte hier die Oder vor möglichen weiteren Übersetzversuchen. Es wurde jedoch mit schweren Verlusten hinter die Neiße bei Schurgast gedrückt und konnte auch hier nicht mehr halten. Die Division wurde mit dem XI. AK bei Oberglogau - Falkenberg - Friedberg eingeschlossen. Ein erster Ausbruchsversuch am 17. März 1945 scheiterte, erst am 19. März konnten sich die Reste der eingeschlossenen Verbände ohne schwere Waffen zu den deutschen Linien durchschlagen. Die Reste des Regiments wurden nach Ketzdorf bei Hirschberg kommandiert. Im April 1945 wurde das Regiment an die Front südlich von Goldberg verlegt und dort an der Front eingesetzt. Ende April marschierten die Reste des Regiments über Reichenberg nach Annaberg, wo sie vor der Roten Armee kapitulierten. Nur Einzelne gelangten bis zu den Linien der Westalliierten.

 

 

Aus einem Begleitheft ist erst wirklich erkennbar, wo und bei welcher Einheit ein Wehrmachtsgespann eingesetzt gewesen war.

 

 


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