Merkblätter zur Restaurierung der überschweren Kräder BMW R75 und Zündapp KS 750.

 Herausgeber:  ERSATZTEIL- DIENST   Hans-Peter HOMMES       D-41748   VIERSEN   Tiefenstraße 10       Tel. 02162 - 8100933

www.wehrmachtsgespann.de

 

 

Nr.  51

 

Thema
Norwegen - Kupplungsproblem


Verfasser

HANS - PETER HOMMES

 

Datum

© 2008
h-p hommes 
überarbeitet 2023

 

Reise nach Norwegen zum -Rückwärtstreffen-

 

Dies fand am Hardangerfjord statt und wir hatten Glück mit dem Wetter - nur Sonnenschein.

Der Platz war direkt am Hardangerfjord wohl gewählt. Es gab dort schöne Hütten zu mieten. Man konnte sein Zelt aufbauen und es waren gute sanitäre Anlagen da.

Nur sein Bier musste man sich selbst mitbringen.

Die längste Anreise hatten zwei Gespanne aus Nordnorwegen mit 2.600 km und als besondere Schwierigkeit hatten sie noch 4 mal unterwegs das Getriebe einer KS 750 ausgebaut.

Die Kupplungsdruckstange war falsch, aus einfachem Stahl und kürzte sich immer wieder, sodass ein Kuppeln nicht mehr möglich war. Also ausbauen und wieder eine anderes Stück Rundstahl einsetzen, um die nächsten paar hundert km fahren zu können.

Auf dem Treffen erhielten sie dann eine richtige Kupplungsstange und ich hoffe, dass sie die Rückreise ohne Probleme bewältigt haben.

 
     

Auch bei uns gab es ein Kupplungsproblem.
Es war zwar, wie sich später herausstellte, ein kapitaler Kupplungsschaden aber während der Reise hat es uns nur wenig belastet, da die KS 750 sich weiterhin damit ohne große Probleme fahren ließ. 
Was den Fahrer zwar etwas nervös machte aber unbegründet war.

 

Angefangen hatte es damit, dass die Kupplung beim Ziehen leise Geräusche machte.Dann ging sie schwer zu ziehen.

Dann war Sie ganz stramm in ihrer Einstellung und danach konnte auch trotz Nachstellen die Kupplung nicht mehr getrennt werden.

 

Wir puhlten aus dem Vierkant die festgefressene Kugel heraus und ersetzten diese durch eine neue.

Jetzt konnte Jörg damit wieder fast wie normal fahren.

 

 

Zu Hause wurde die Kupplung zerlegt.

Das Ergebnis war:
In einer der zwei alten Kupplungsscheiben waren bei der inneren Verzahnung alle Nieten abgeschert.

Die Nietenköpfe hatten sich mal zwischen die Scheiben gesetzt und dann wieder in die Verzahnung.
Die Verzahnung der Schwungscheibe und der anderen Kupplungsscheibe waren stark beschädigt.
Alles musste ersetzt werden.
 

Leider währte die Freude nach Einbau aller neuen Kupplungsteile über eine nun gut funktionierende Kupplung nicht sehr lange.

Nach nur 50 Km Fahrt war die Kupplung plötzlich getrennt und auch nach dem Lösen blieb das Seil total gespannt und die Kupplung getrennt.

Was war passiert?

Das Kupplungsdrucklager war  gegen die Hauptwelle gestoßen und hat den Deckel des Drucklagers herausgedreht.
Hierdurch spannte sich die Kupplung.

 
     

 

Ursache kann sein:

- Geplantes Motorgehäuse.

- Nach hinten versetzt eingebaute Kurbelwelle.

- Falscher Konus an der Kurbelwelle oder der Schwungscheibe.

- Oder, oder!

Tatsache ist, dass Hauptwelle und Drucklager gegeneinander stießen und sich dadurch der Deckel des Drucklagers herausdrehte.

 

Wie kann man Abhilfe schaffen.

Wenn man die Ursache am Motor nicht verändern kann oder will dann gibt es zwei Möglichkeiten.
Drucklager ausbauen, wieder fest einschrauben sichern jedoch vorher um ca. 1,5 - 2 mm abdrehen.

Dass schafft den nötigen Platz zwischen Hauptwelle und Drucklager.

Oder man setzt dickere Kupplungsscheiben ein.
Dadurch verrückt die Druckplatte mit dem Drucklager in Richtung Motor und es wird Platz zwischen Hauptwelle und Drucklager.

Diese dürfen aber nicht unbeschränkt dicker sein, sonst stoßen wir beim Ziehen der Kupplung gegen die Mutter der Kurbelwelle.

 

Beim Ziehen der Kupplung verrückt die Druckplatte nur um ca. 2,2 bis 2,5 mm.

 

Also auch  durch nur eine krumme Druck- oder Zwischenplatte trennt die Kupplung nicht mehr richtig.

 

Es sind aber dort drei Stahlplatten und zwei Kupplungsplatten.

Jede nur 0,5 mm verzogen und wir haben 2,5 mm.

Also auch bei gezogener Kupplung trennt eine solche Kupplung mit nur minimal verzogenen Platten nur noch so eben schleifend.

 

Bei Udo brach dann noch ein Drehstab bei seinem BW 40, was aber auch nicht sonderlich hinderlich war.

 

Warum nur Zündapp KS 750 bei unserer Fahrt Probleme hatten?
Ganz einfach, es war keine BMW R75 mitgefahren!

 

 

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