Merkblätter zur Restaurierung der überschweren Kräder BMW R75 und Zündapp KS 750.
Herausgeber: ERSATZTEIL- DIENST Hans-Peter HOMMES D-41748 VIERSEN Tiefenstraße 10 Tel. 02162 - 8100933
Nr. 13 |
Thema |
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Datum
© 2006 |
Dem Ventiltrieb unserer Motorräder wird vielfach nicht die Aufmerksamkeit zuteil die ihm zusteht.
Wenn ich mir ein angeblich top
restauriertes Motorrad anschaue, dann schraube ich einen Ventildeckel ab und
schaue mir den Ventiltrieb an.
Hier kann ich dann sehen, ob der Restaurierer
gespart und geschludert hat oder nicht.
Alte Federn, abgenutzte Ventilköpfe, axial klappernde Kipphebel, Stoßstangen, die verlängert wurden, Ventileinstellschrauben, die bereits von unten zu kontern sind, tief einliegende Stoßstangen im Kipphebel und so weiter. Diese Sparmassnahmen erzeugen eine Menge von Problemen und ziehen allzu oft teuere Schäden nach sich.
Einstellung bei Zündapp KS 750 und BMW R75:
Kalten Motor auf OT drehen und
dann an dem Zylinderkopf, welcher im Arbeitstakt ist, das Ein- und Auslassventil
auf 0,25 mm mit einer Fühlerlehre einstellen.
Motor um 360° weiterdrehen, und erneut auf OT stellen und die andere Seite einstellen.
Probleme mit den Ventilen und der Einstellung bei BMW R75 und Zündapp KS 750
Ventile sind verbrannt, obwohl diese richtig auf 0,25 mm eingestellt waren. (Artikel KS 750 1030 bei BMW R75 2001)
Ursachen hierfür könnten sein:
1. Die Ventilfedern sind zu schwach oder gebrochen und schließen nicht richtig.
2. Die Auflagefläche im Sitzring ist zu breit, sodass der Flächendruck zu gering ist.
3. Falsches Material der Stoßstangen. Die Längenausdehnung ist zu groß, sodass bei heißem Motor die Ventile nicht schließen können.
Das Ventilende ist aufgepilzt. Ventilführungen verschleißen sehr schnell.
1. Die Kinematik des Kipphebels stimmt nicht. Zu starker seitlicher Druck durch den Kipphebel.
2. Das Durchsteckmaß des Ventils ist falsch, wodurch zuviel Seitenkräfte erzeugt werden.
Motor hat, wenn er heiß ist, keine Leistung,
1. Ventilspiel zu gering.
2. Falsches Material der Stoßstangen. Die Längenausdehnung ist zu groß, sodass bei heißem Motor die Ventile nicht schließen können.
Die Ventileinstellschrauben erscheinen zu kurz. Die Mutter lässt sich nicht mehr zur Konterung anziehen.
1. Durchsteckmass des Ventils stimmt nicht.
2. Stoßstangen zu kurz.
3. Auflagepunkt der Stoßstange im Kipphebel wegen fehlender Härte eingearbeitet.
Bei Abnahme der Ventildeckel ist in einem fast kein Öl.
1. Falsche Stoßstangen ohne Bohrung. (Artikel Nr. 2027 bei R75 und 1022 für KS 750)
2. Bohrung in Stoßstange ist nicht durchgängig.
Bei Abnahme der Ventildeckel ist einer voll mit Öl.
1. Rücklaufbohrung zum Motor ist verschlossen.
Motor lässt sich nicht starten, da auf auf einem Zylinder keine Kompression mehr ist.
1. Ventilsitzring ist herausgefallen.
2. Ventil schließt nicht, da verbrannt oder beschädigt.
Ventil schlugt auf Kolbenboden auf.
1. Ventilfedern zu weich oder gebrochen.
2. Ventil klemmte in der Ventilführung
Ventileinstellschrauben sind gebrochen.
1. Schlecht gefertigt oder zu hartes Material. (Artikel Nr. 2042 bei R75 und 1019 für KS 750)
BMW Ventiltrieb Probleme
Das Ventilspiel wird nach nur hundert km selbständig zu groß.
1. Die Stoßstange arbeitet sich immer
weiter in den Kipphebel (Artikel Nr. 2215-1 oder
2215-2) ein,
da dort die notwendige Härte am Druckpunkt (Pfanne)
nicht mehr vorhanden ist.
2. Ventileinstellschrauben nutzen ab, da aus zu weichem Material gefertigt.
Die Köpfe der Stoßstangen sind von außen beschädigt.
1. Die Stoßstange sitzt bereits so tief
im weichem Material des Kipphebels, dass der Rand der zu tiefen Pfanne die
Stoßstange zerstört.
Die Pfanne hat bei einem neuem Kipphebel eine Tiefe von ca.
3,5 - 4,0 mm.
Zündapp KS 750 Ventiltrieb Probleme
Ventile wurden eingestellt und nach einigen km lärmt ein Ventil. Spiel dort über 1,5 mm.
1. Die Kugel im Kipphebel lag nicht mit der abgeflachten Seite auf, sondern wurde verdreht.
Auf dem Ventilende sind kreisrund Eindrücke und Beschädigungen.
1. Die Kugel sitzt bereits so tief im Kipphebel, dass dessen Einfassungsrand auf dem Ventilende aufschlägt.
2. Falsche oder abgenutzte Auflagekugel.
3. Kipphebelhärte zur Führung der Kugel ist nicht mehr vorhanden.
Tickende Geräusche obwohl das Ventilspiel stimmt.
1. Das axiale Spiel der Kipphebel ist zu groß. Einstellung durch Verschieben der Halbschalen vornehmen.
2. Die Nadellagerung hat zuviel Spiel. Kipphebel innen verschlissen.
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