Zündapp KS 600, Technische Infoseite -H-P Hommes-der Oelfilter

Merkblätter zur Restaurierung der Zündapp KS 600.

Herausgeber: ERSATZTEIL- DIENST Hans-Peter HOMMES D-41748 VIERSEN Tiefenstraße 10 Tel. 02162 - 8100933

Monatlich über unsere Webseite erhältlich. www.wehrmachtsgespann.de

Nr.
51

Thema
Lichtmaschine - Federn

Verfasser

Sebastian Klüser

Datum

Die Noris Lichtmaschine

Die Noris DS6/50 Lichtmaschine wurde sowohl bei der Zündapp KS 600 als auch bei den Wehrmachtsgespannen Zündapp KS 750 und BMW R75 verbaut.

Sie unterscheiden sich lediglich darin, dass die Reglerkappe bei der Zündapp KS 600 3-Polig ist, wohingegen die Reglerkappen bei der KS 750 und der R75 1-Polig ist.

Ein weiterer Unterschied ist die aufgeschraubte Zündverstellung bei der KS 600 und der am Rotor angebrachte Zündnocken.

Die Gewindebohrungen für die zusätzlichen Teile sind bei allen Noris-Gehäusen DS6/50 vorhanden.

Bei der Restauration der Lichtmaschinen werden oft wichtige Aspekte übersehen.

Beim Neuaufbau der Lichtmaschine wird oft die Bedeutung der Federn unterschätzt, die die Kohlen an den Kollektor des Lichtmaschinenankers drücken. Da der Anker der Lichtmaschine häufig, altersbedingt, etwas unrund auf dem Kurbelwellenstumpf läuft, ist eine gute Feder eine wichtige Voraussetzung für eine einwandfreie Funktion der Lichtmaschine. Die Kohlen sind "schwimmend" gelagert, um eine permanente gleich bleibend gute Verbindung zum Kollektor des Lichtmaschinenrotors zu gewährleiten. Der korrekte Druck spielt hierbei eine wichtige Rolle.
Oft werden die vermeidlich wichtigen Teile wie die Wicklungen, die Kohlen und der Regler bei einem Neuaufbau gewechselt, aber die Federn nicht. Was soll an einer Feder schon "kaputt" gehen??? Meistens werden diese alten Federn dann einfach wieder verwendet und somit ein bestehender Fehler belassen. Dann kommt das große suchen nach der Fehlfunktion. Warum funktioniert die Lima nicht wie sie sollte. Ist doch vermeintlich alles neu.
Dass diese Federn, aufgrund ihres Alters, oftmals schon ihre Spannkraft verloren haben, stellen viele Schrauber gar nicht fest.Sie ziehen diesen Gedanken noch nicht mal in Erwägung. Der Federstahl hat aber über die Jahre seine Elastizität verloren und übt nur noch wenig Druckkraft auf die Kohlen aus. Betrachtet man jedoch eine neue Feder fällt der Unterschied deutlich auf. Die Federn weisen eine viel größere Spannkraft auf und sind deutlich "Formresistenter" als alte originale Federn oder billige Nachbauten. Der gleich bleibend Druck, bzw. die ununterbrochene Verbindung zwischen Rotor und Kollektor ist entscheidend für ein störungsfreies funktionieren der Lichtmaschine, da sonst die Spannung durch kurzzeitige Unterbrechungen im Stromfluss immer wieder leicht zusammenfällt und eine konstante Ladespannung nicht möglich macht.
Man sieht deutlich den Unterschied der viel enger gewickelten neuen Feder (rechts) im Vergleich zur alten ermüdeten Feder (links).